Kevin Grund meint ganz genau zu wissen, wie sich die Spieler des MSV Duisburg vor der Niederrheinpokal-Viertelfinal-Begegnung beim 1. FC Bocholt fühlen.
"Ich weiß aus meiner Essener Zeit, wie man sich als Favorit, aber auch als Underdog fühlt. Das habe ich im DFB-Pokal oft erlebt. Und ich sage mal so - aus Favoritensicht: Solche Spiele sind brutal schwer. Ich weiß, wie sich Duisburg fühlt. Es ist kein schönes Gefühl für den MSV wenige Tage nach dem Spiel auf dem Betzenberg in Kaiserslautern zum Hünting nach Bocholt zu kommen", sagt der 34-Jährige.
Der defensive Mittelfeldspieler des 1. FC Bocholt sieht durchaus eine Chance, dem großen Favoriten ein Bein zu stellen. Immerhin hat er in der vergangenen Saison mit Rot-Weiss Essen Vereine wie Fortuna Düsseldorf, Arminia Bielefeld und auch Bayer Leverkusen aus dem DFB-Pokal ausgeschaltet. "Solche Spiele gewinnst du als Underdog nur einmal von vielleicht zehn Vergleichen. Ähnlich sind die Vorzeichen vor unserem Match gegen den MSV. Wir müssen einfach einen Sahnetag erwischen und dem MSV den Spaß am Spiel nehmen, dann können wir zuschlagen und sie besiegen", macht die RWE-Legende - Grund ist mit 326 Pflichtspielen Rekordspieler des Deutschen Meisters von 1955 - seinen Bocholter Mannschaftskollegen Mut.
Fast alle meine Kinderfotos sind mit dem MSV verbunden. Ich habe dort meine Kindheit, Jugend und die ersten Schritte als Profi verbracht. Der MSV ist ein ganz besonderer Klub für mich.
Kevin Grund
Dass die Bocholter gegen den MSV vor 2500 Zuschauern am altehrwürdigen Hünting besser als am vergangenen Sonntag in der Liga gegen den VfB Hilden aussehen werden, davon ist der gebürtige Oberhausener überzeugt. Grund: "Wir haben eine ganz schlechte Halbzeit gespielt und nach Wiederanpfiff unser wahres Gesicht gezeigt. Das 1:1 war aber zu wenig. Wir müssen das Ding für uns entscheiden. Jetzt gilt es einfach 90, vielleicht auch 120 starke Minuten hinzulegen. Dann packen wir das auch!"
Mit dem MSV verbindet Grund sehr viel. Immerhin spielte er 13 Jahre für die Zebras, es folgten zehn Spielzeiten für RWE und seit Sommer die erste Saison im Trikot des 1. FC Bocholt. "Fast alle meine Kinderfotos sind mit dem MSV verbunden. Ich habe dort meine Kindheit, Jugend und die ersten Schritte als Profi verbracht. Der MSV ist ein ganz besonderer Klub für mich. Ich wünsche dem Verein auch nur das Beste - ähnlich natürlich wie auch RWE. Hoffentlich erreichen beide Klubs ihre Ziele", drückt Grund die Daumen.
Außer natürlich am Mittwoch: da kann es aus Sicht des Bocholter nur einen Sieger geben - Grund: "Es geht um das Halbfinale und vielleicht ziehen wir auch ins Finale ein und spielen gegen Rot-Weiss Essen. Das wäre natürlich traumhaft."